Dein Warenkorb ist gerade leer!
Leder – zum Nachdenken
Die Schönheit des Unvollkommenen
Die Natur ist „natürlich“ perfekt. Die Muster auf der Oberfläche von Blättern, Bäumen, Insektenflügeln oder Früchten sind immer wieder faszinierend, besonders in der Vergrößerung.
Doch die Natur kann noch mehr: Sie repariert. Wird ein Gewebe verletzt, sei es durch einen Insektenstich, einen Kratzer oder eine Infektion, heilen die Verletzungen.
Dennoch entstehen manchmal Narben.
Wir alle kennen das. Die Narbe am Knie von einem Sturz mit dem Roller oder der kleine Fleck am Arm, der zurückblieb, nach einer Verbrennung mit dem Bügeleisen. Je älter wir werden, desto mehr „Erinnerungen“ wie diese zieren unsere Haut.
Auch Tiere verletzen sich, werden gestochen, scheuern sich auf oder bekommen einen Sonnenbrand. Diese Verletzungen heilen genauso wie unsere und hinterlassen Narben. Nachdem die Tierhaut gegerbt wurde, sind diese längst verheilten Verletzungen natürlich immer noch da und als kleine oder große Spuren auf dem Leder sichtbar.
Doch, so unlogisch es scheint, Menschen, die Leder kaufen und die vielleicht Löcher in ihrer Jeans als cool und modisch ansehen oder den „used look“ lieben, nehmen diese Narben als Mängel wahr. Aus diesem Grund werden Leder oft geschliffen und mit einem Finish versehen, damit aus der natürlichen Haut mit ihren einzigartigen individuellen Eigenschaften ein makelloses, einheitliches Material wird, wie synthetische Materialien aus industrieller Produktion.
Richtig schön wird Leder aber erst mit den kleinen Fehlern, Narben und Farbunterschieden, denn erst dann sehen wir seine „Natürlichkeit“ ohne einen Funktions- oder Qualitätsverlust.
Akzeptieren wir die Natur, wie sie ist! Erfreuen wir uns an der natürlichen Beschaffenheit des Leders!
Quelle: Verband der Deutschen Lederindustrie e.V.; Newsletter 4/2021
Beispiel für Heckenriss